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Was bedeutet traumasensibles Coaching?

Was bedeutet traumasensibles Coaching?

Traumasensibles Coaching ist eine spezialisierte Form des Coachings, die auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit traumatischen Erfahrungen eingeht. Es kombiniert bewährte Coaching-Methoden mit einem tiefen Verständnis für die Auswirkungen von Trauma auf die Psyche und das Verhalten.

Du erfährst hier:

Trauma und seine Ursachen

Trauma bedeutet nichts anderes als Wunde und ist eine psychische Verletzung, die durch überwältigende Ereignisse oder anhaltenden Stress entsteht. Dabei gibt es verschiedene Arten von Traumata, die unterschiedlichste Ursachen haben können. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist meistens nur das Schocktrauma gemeint.

In meinem Coaching-Kontext der toxischen Beziehungen sind es jedoch die Bindungs- und Entwicklungstraumata, die weniger bekannt sind und oft unterschätzt werden.

Toxische Beziehungen als Folge von Entwicklungs- und Bindungstraumata

Entwicklungs- und Bindungstraumata entstehen meist in den frühen Lebensjahren und beeinflussen das gesamte spätere Leben eines Menschen nachhaltig. Diese Traumata resultieren nicht immer aus offensichtlichem Missbrauch oder schwerwiegenden Ereignissen, sondern können auch durch subtile, anhaltende negative Erfahrungen in der Kindheit entstehen.

Bindungstraumata können ausgelöst werden durch:

Emotionale Vernachlässigung

Kinder, die nicht ausreichend emotionale Zuwendung und Sicherheit erfahren, zum Beispiel weil die Eltern überfordert waren oder selbst emotional vernachlässigt wurden, entwickeln oft tiefsitzende Ängste und ein geringes Selbstwertgefühl. Ohne die emotionale Sicherheit einer sicheren Bindung fällt es ihnen als Erwachsene schwer, autonom zu handeln. Oder sie entwickeln eine Scheinautonomie die zulasten echter Bindung geht.

Inkonsistente Fürsorge

Unvorhersehbare Reaktionen der Bezugspersonen, wechselnde Pflegepersonen oder instabile familiäre Verhältnisse können das Urvertrauen eines Kindes erschüttern. Die Inkonsistenz wird zum „normal“ und daher bei Partnern toleriert, ohne entsprechende Grenzen zu setzen.

Frühkindliche Trennung

Längere Trennungen von den primären Bezugspersonen in den ersten Lebensjahren können zu Bindungstraumata führen. Früher war beispielsweise ein Besuchsverbot der Eltern bei Krankenhausaufenthalten des Kindes leider üblich. Die schlimme Trennungserfahrung brennt sich ein und macht Trennungen schwer, die eigentlich notwendig wären, um sich selbst nicht zu verlieren.

Geburtstraumata

Auch schwierige Geburten, medizinische Komplikationen oder sofortige Trennung des Neugeborenen von der Mutter können die erste Bindung beeinträchtigen.

Veraltete Erziehungsmethoden

Praktiken wie das „Schreien lassen“, die in der Vergangenheit als Erziehungsmethode populär waren, können dazu führen, dass Kinder das Gefühl entwickeln, ihre Bedürfnisse seien nicht wichtig oder würden nicht gehört. Diese Erfahrung reinszeniert sich dann in erwachsenen Beziehungen.

Diese frühen negativen Erfahrungen können zu tiefgreifenden emotionalen Wunden führen, die das Verhalten und die Beziehungen im späteren Leben stark beeinflussen, ohne dass dies bewusst geschieht. Traumasensibles Coaching beinhaltet deshalb vor allem Emotionsarbeit statt nur am Verhalten zu schrauben.

Denn Toxische Beziehungen sind sehr oft eine Folge von früheren Bindungs- und Entwicklungstraumata in denen die alte Erfahrung unbewusst immer wieder reinszeniert wird. 

Schau dazu auch gerne in meinen Blogartikel Reinszenierung in Beziehungen – verstrickt durch die Vergangenheit

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Unterschiede von traumasensiblem Coaching zum klassischen Coaching

Während klassisches Coaching oft auf Zielsetzung und -erreichung fokussiert ist, legt traumasensibles Coaching besonderen Wert auf Sicherheit, Stabilität und emotionale Verbindung. Es berücksichtigt die tiefergehenden emotionalen und psychologischen Bedürfnisse von Menschen, die prägende oder traumatische Erfahrungen gemacht haben, und arbeitet behutsam daran, diese zu adressieren und zu integrieren.

Schutzstrategien im traumasensiblen Beziehungscoaching transformieren

In toxischen Beziehungen zeigen sich Schutzstrategien, die in der Kindheit erlernt wurden und es werden immer wieder die alten Wunden sehr schmerzlich berührt.

In meinem traumasensiblen Beziehungscoaching geht es darum, die eigenen Schutzstrategien zu erkennen und liebevoll anzunehmen, so dass diese letztlich abgelegt werden können. Das Erlernen von Selbstregulation des Nervensystems und starker Emotionen ist dabei zentral.

Häufige Schutzstrategien in toxischen Beziehungen

Diese Strategien dienen dazu, nicht mit dem schmerzlichen Gefühl des „Verlassen seins“, „Nicht gewollt seins“, „Nicht gut genug seins“ oder „ohnmächtig seins“ in Kontakt zu kommen. Sie waren einst schlau und sinnvoll, um die Bindung zu erhalten und somit die eigene Sicherheit nicht zu gefährden. Heute führen sie allerdings zu Beziehungen, die nicht auf Augenhöhe stattfinden und boykottieren authentische, tiefe Verbindungen, in denen du ganz du selbst bist. 

Im traumasensiblen Coaching bekommen genau diese alten, schmerzlichen Gefühle einen sicheren Raum, in dem sie gefühlt und damit verarbeitet und integriert werden können. Es geht in einem geschützten Rahmen in sie hinein statt drumherum und sie werden durch mich „co-reguliert“. Die Co-Regulation ist die Basis, um Selbstregulation der Gefühle zu erlernen. Daher haben Videos und Ratgeber an der Stelle auch ihre Grenzen. Es braucht zwingend ein Gegenüber, um hier nachzulernen, was in der Kindheit nicht gelernt werden konnte.

Wenn du mit einem schmerzlichen Gefühl umzugehen gelernt hast und es regulieren kannst, muss es nicht mehr durch die alten Schutzstrategien umgangen werden und sie können aufgegeben werden. Das Verhalten gegenüber potentiellen Partnern ändert sich dadurch und wird „erwachsener“ und authentischer.

Gleichzeitig werden deine Identität und dein Selbstwert außerhalb einer Partnerschaft gefunden und gefestigt. Du wirst immer mehr du selbst und suchst zukünftig einen Partner danach aus, ob er wirklich gut zu dir passt und beziehungsfähig ist und nicht mehr unbewusst danach, ob du die zu ihm passenden Schutzstrategien entwickelt hast. Eine bestehende Beziehung kann sich dadurch wandeln, wenn der Partner bereit ist, sich mit zu entwickeln. Ebenso kann es aber auch sein, dass der Mut zur Trennung sich ganz organisch entwickelt, ohne Druck und Selbstzwang. 

Ziele des traumasensiblen Beziehungscoachings

Stabilisierung

Dir helfen, dich emotional und psychisch zu stabilisieren.

Selbstermächtigung

Dich befähigen, deine eigenen Entscheidungen zu treffen und bewusste Gestalterin deines Lebens zu werden.

Heilung und Integration

Dich unterstützen, prägende und traumatische Erfahrungen zu integrieren, um sie als Teil deiner Geschichte zu akzeptieren und emotional zu heilen.

Verbesserung der Lebensqualität

Dich fördern, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen, indem du neue Wege des Denkens und Handelns entdeckst.

Traumasensibles Beziehungscoaching ist somit eine wertvolle Methode, um dich bei bindungstraumatischen Erfahrungen zu unterstützen, im Hier und Jetzt liebevolle Beziehungen auf Augenhöhe aufzubauen. Deine Vergangenheit muss nicht mehr deine Zukunft bestimmen. Es bietet einen sicheren Raum, in dem Heilung und Wachstum möglich sind, und kombiniert Coaching-Techniken mit einem tiefen Verständnis für die Komplexität von Trauma. Durch Achtsamkeit, Vertrauen und gezielte Methoden kannst du lernen, deine Vergangenheit zu integrieren und im Hier und Heute ein erfüllteres (Beziehungs-)Leben zu führen.

Gerne unterstütze ich dich im traumasensiblen Beziehungscoaching dabei, deine alten Bindungsmuster zu reflektieren und zu lösen, um dein Herz für eine gesunde Beziehung zu öffnen.

Alles Liebe

Joleen

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Joleen Böhmert

Trennungs- und Beziehungscoach für Frauen

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