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Passive Bindungsangst: Symptome erkennen und überwinden

Passive Bindungsangst: Symptome erkennen und überwinden

Bindungsangst - ich doch nicht!

„ICH will ja eine Beziehung und echte Nähe, aber meine Partner nie.“

Das hätte ich früher gesagt und diesen Gedanken kennen viele Frauen, die sich nach einer erfüllenden Partnerschaft sehnen und trotzdem immer wieder in Beziehungen landen, die schmerzhaft, instabil oder emotional distanziert sind.

Und trotzdem wiederholt sich ein Muster:

  • Du findest dich in On-Off-Beziehungen wieder, die dich zermürben.

  • Du gerätst in Affären oder „Es-ist-kompliziert“-Situationen.

  • Oder du bleibst in einer Beziehung, die nach außen funktioniert, in der du dich innerlich aber leer und einsam fühlst.

All das kann ein Hinweis auf passive Bindungsangst sein: eine Form von Bindungsangst, die schwerer zu erkennen ist als die aktive.

Du erfährst hier:

Warum passive Bindungsangst so schwer zu erkennen ist

Die aktive Bindungsangst ist offensichtlich: jemand vermeidet per se nahe Beziehungen oder jagt leidenschaftlich, bekommt aber Angst, wenn es enger wird und geht dann auf Abstand.

Die passive Bindungsangst dagegen läuft verdeckter ab. Sie zeigt sich darin, dass du Nähe suchst, aber unbewusst immer wieder Partner wählst, die selbst nicht wirklich verfügbar sind. So bleibt das Gefühl: „Ich will ja, er nicht.“

Das kenne ich selbst. Vor meinem Mann war ich fast immer in unsteten Beziehungen oder welchen, in denen echte Nähe nie wirklich möglich war. Obwohl ich gelitten habe, habe ich immer viel zu lange festgehalten. Verfügbare Partner dagegen waren mir schnell zu langweilig, da waren dann plötzlich die Gefühle weg und ich habe natürlich tausend Gründe gefunden, warum das an ihnen liegt.

Die Symptome: so zeigt sich passive Bindungsangst

  • Du gerätst immer wieder in On-Off-Beziehungen, Affären oder „Situationships“.

  • Du leidest lange unter der Unverbindlichkeit deines Partners und kannst schwer loslassen.

  • Du glaubst, nie so viel Nähe zu bekommen, wie du eigentlich bräuchtest.

  • Du überträgst die Verantwortung für die Distanz immer auf den anderen – und musst dich so nicht mit deiner eigenen Näheangst auseinandersetzen.

Ein wichtiger Gradmesser für passive Bindungsangst ist die Dauer des Leidens. Schmerz durch die Ablehnung und Ambivalenz eines bindungsvermeidenden Partners kann jede Frau spüren. Doch wie lange man in diesem Muster bleibt, immer weiter kämpft und hofft, sagt viel darüber aus, wie stark die eigene passive Bindungsangst unbewusst wirkt.

Die wahre Angst hinter der passiven Bindungsangst

Bei passiver Bindungsangst ist die Angst nicht so offensichtlich wie bei der aktiven Form (wo man spürt: „Zu viel Nähe! Ich muss weg!“). Stattdessen läuft sie verdeckter ab.

1. Angst, in echter Nähe erkannt und abgelehnt zu werden

„Wenn ich wirklich so nah dran bin, sieht er, wie ich wirklich bin – und dann reicht es nicht.“

Deshalb ist es „sicherer“, sich jemanden zu suchen, der ohnehin nicht ganz verfügbar ist.

2. Angst vor der eigenen Bedürftigkeit

Da ist die Scham: „Ich bin zu viel. Ich brauche zu viel.“

Statt dieses Bedürfnis zu zeigen, wählst du unbewusst Partner, die dir genau das bestätigen.

3. Angst vor echter Intimität

Intimität bedeutet, mit allen Schwächen und Verletzlichkeiten sichtbar zu werden. Für viele fühlt sich das bedrohlich an.

4. Angst vor Verantwortung

Mit einem wirklich verfügbaren Partner müsstest du selbst entscheiden: „Will ich mich einlassen?“

Bei einem Vermeidenden bleibst du in der scheinbar sicheren Rolle der Wartenden und Hoffenden statt Verantwortung dafür zu übernehmen, dass du die Nähe auch bekommst, die du dir wünscht.

Kurz gesagt: als passiv Bindungsängstliche hast du nicht Angst vor Nähe an sich, sondern davor, dass Nähe dein wahres Selbst sichtbar macht und dieses Selbst nicht liebenswert genug ist

Darum wählst du unbewusst Partner, bei denen echte Nähe gar nicht entstehen kann.

Genau das ist der Kern und gleichzeitig die Heilung: dein wahres Selbst sichtbar werden zu lassen und zu erfahren, dass du damit geliebt werden kannst.

💡 Reflexionsfrage für dich: Was passiert in mir, wenn ich wirklich ganz gesehen werde?

Du erkennst dich in der passiven Bindungsangst wieder …

… und spürst, dass du dich nach echter Nähe sehnst, aber immer wieder bei unverbindlichen Partnern landest?

Dein Weg aus der passiven Bindungsangst

Hier geht es nicht um ein „alles sofort ändern“, sondern um kleine, machbare Schritte – ruhig, klar, stetig.

  1. Muster erkennen
    Schreib dir auf: „Wann bin ich wieder bei einem bindungsvermeidenden Partner gelandet?“ Allein das Erkennen gibt dir Macht zurück.

  2. Bedürfnisse ernst nehmen
    Formulier sie klar: „Ich brauche Verbindlichkeit.“ Punkt. Nicht als Forderung, sondern als Klarheit für dich.

  3. Selbstannahme üben
    Erinnere dich: Dein Wunsch nach Nähe ist kein Defekt, sondern zutiefst menschlich.

  4. Nervensystem beruhigen
    Fang im Alltag klein an: tief atmen, in die Natur gehen, deine Gedanken aufschreiben. Sicherheit beginnt in dir selbst.

  5. Neue Erfahrungen zulassen
    Wenn Zweifel bei einem verlässlichen Partner hochkommen, bleib einen Moment länger. Erlaub dir, dass es ruhig sein darf.

Hoffnungsvoll nach vorn

Vielleicht erkennst du dich in vielem wieder. Wichtig ist: passive Bindungsangst bedeutet nicht, dass du keine Liebe leben kannst. Sie zeigt dir nur, wo deine alten Schutzmechanismen dich noch zurückhalten.

Gerade wenn du einem sicheren Partner begegnest, kann aus der passiven eine aktive Angst werden. Auch in meiner heutigen Beziehung gab es Momente, in denen sie sich gezeigt hat – Zweifel, „kalte Füße“, das Gefühl, jetzt nicht mehr rauszukommen (obwohl ich das auch gar nicht wollte).

Doch genau dort liegt die Chance: dich nicht von den Zweifeln wegziehen zu lassen, sondern dein wahres Selbst mutig sichtbar zu machen und dich aktiv für Beziehung zu entscheiden.

Am Ende geht es bei passiver Bindungsangst nicht nur um Muster und Strategien. Es geht um dein Herz. Darum, dich wieder für die Liebe zu öffnen – zuerst zu dir selbst. 

Stell dir vor, dein Herz wäre wie ein Kelch. Vielleicht hat er sich lange leer angefühlt, voller Sehnsucht, voller Fragen, vielleicht auch voller Schmerz. Mit jedem kleinen Schritt, in dem du deine Muster erkennst, deine Bedürfnisse ernst nimmst und dich ein Stück mehr annimmst, füllt er sich. Erst langsam, Tropfen für Tropfen. Und irgendwann merkst du: er fließt über.

Das ist der Moment, in dem du spürst: Ich bin liebenswert – mit allem, was ich bin. Ich muss nichts mehr verstecken. Und genau so darf ich mich in eine Beziehung einlassen.

Frau hat passive Bindungsangst überwunden und kuschelt sich an Mann

Dein nächster Schritt

Erwarte von dir nicht, dass du morgen alles anders machst. Aber du kannst heute schon anfangen:

  • Ein Muster aufschreiben.

  • Einen Satz für dich klarziehen.

  • Einen Spaziergang machen, wenn die Gedanken kreisen.

So entsteht Tropfen für Tropfen das, wonach du dich sehnst: eine Liebe, die echt, stabil und von Herzen erfüllend ist.

Unterstützung auf deinem Weg

Du musst diesen Weg nicht alleine gehen. Wenn du dich in diesem Artikel wiedererkennst, begleite ich dich gerne im Beziehungscoaching. Denn oftmals braucht es einen Blick von außen, um aus den gewohnten Gedanken, Gefühlen und Mustern auszusteigen. Gemeinsam schauen wir auf deine Glaubenssätze, deine Ängste, aber auch deine Stärken und Ressourcen, damit du dich innerlich frei machst für eine Liebe, die leicht, klar und erfüllend ist.

Alles Liebe,

Joleen

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Joleen Böhmert

Beziehungscoach für Frauen

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